900.000 € Pre-Seed-Runde für heylogin, um Passwörter abzuschaffen
Wir haben unsere Pre-Seed-Runde über 900.000 € erfolgreich abgeschlossen. Das erste Investment wurde von IBResearch übernommen, einem Pool von Business Angels des Instituts für Betriebssysteme und Rechnerverbund der TU Braunschweig, an dem ich promoviert habe. Dieses erste Vertrauen in das Potential von heylogin ermöglichte uns den Markteintritt.
Heute können wir mit Stolz verkünden, dass Mozilla und einige Business Angels zu diesen ersten Investoren stoßen, darunter Dr. Alexander Hach, Dr. Ingo Luge und Thomas Neuerer. Sie alle unterstützen das Wachstum von heylogin und glauben an unsere Vision.
Unsere Vision
Alle wollen ein passwortfreies Internet. Doch bis die nötigen Technologien, wie WebAuthn und passkeys, überall verfügbar sind, wird es noch einige Jahre dauern. Das liegt am Lindy-Effekt, also daran, dass Passwörter als Technologie schon so lange existieren, dass sie nur langsam durch etwas anderes abgelöst werden, auch wenn wir sie eigentlich nicht mehr haben wollen. Im Blog "Strategy of Security" gibt es eine genauere Auseinandersetzung mit dem Thema.
Wegen dieser Herausforderung haben wir heylogin entwickelt. Mit unserem Passwort-Manager beheben wir nicht nur die Probleme der Konkurrenz wie langsame Synchronisation und komplizierte Benutzeroberflächen. Wir gehen einen Schritt weiter und schaffen das Eingeben von Passwörtern ab. Statt einem Master-Passwort reicht ein Swipe-to-Login auf dem Smartphone, um sich überall einzuloggen. So bietet heylogin schon jetzt die User Experience eines passwortfreien Logins, ohne dass Webseiten neue Technologien unterstützen müssen. Wir lösen das Problem stattdessen auf der Seite des Nutzers.
Single Sign On & Passwort-Manager
Für eine passwortfreie Login-Erfahrung hatten Unternehmen bis jetzt nur die Möglichkeit, ihre SaaS-Lösungen mit einem Single-Sign-On-Dienst (SSO) zu verbinden. Das benötigte Softwarebudget verdoppelt sich damit aber, gut belegt auch auf sso.tax. Selbst bei einer Erhöhung des Budgets bleiben viele Dienste ohne Anbindung, weil es hier keine SSO-Unterstützung gibt. Für Social Media, Behörden, Einkaufsportale und ähnliche Seiten bleiben also nur Passwort-Manager als Lösung. Diese verlangen, dass sich Nutzer ein besonders komplexes Master-Passwort ausdenken und regelmäßig eintippen.
heylogin löst dieses Problem. Obwohl wir technisch gesehen ein Passwort-Manager sind, bieten wir die Login-Erfahrung eines Single-Sign-On. 2-Faktor-Sicherheit mit dem Sicherheitschip des Smartphones ersetzt bei uns das Master-Passwort und ist dabei sicher und einfach. Diese Technologie hat nicht nur Mozilla interessiert, sondern auch über 900 Organisationen, die heylogin regelmäßig einsetzen. Wir sind Stolz, das unsere erste Idee sich so weit entwickelt hat.
Unser bisheriger Weg
Angefangen haben wir mit der Entwicklung von Lösungen für kritische Infrastrukturen, bei denen Smartcards als Passwort-Ersatz eingesetzt wurden. Dabei haben Vincent und ich schnell festgestellt, dass diese Lösungen durch den Einsatz von Hardware zwar sehr sicher, aber auch teuer und kompliziert in der Einführung sind. Wir wollten etwas entwickeln, das jeder Mensch nutzen kann, egal wie viel technisches Vorwissen er hat. Mit diesen Erfahrungen skizzierten wir heylogin. Unsere Teilnahme bei borek.digital-Accelerator war uns dabei eine große Hilfe, hier haben wir gelernt, wie man eine Geschäftsidee in den Markt bringt. Unterstützt durch einen Forschungs- und Entwicklungszuschuss konnten wir heylogin entwickeln, was dann schließlich im Frühjahr 2021 in einer ersten Version in den Appstores verfügbar war. Dank des Nutzerfeedbacks wurde heylogin bis heute immer weiter verbessert.
Unsere nächsten Schritte
Ein großer Teil des Geldes fließt in die Produktentwicklung. Um wachsen zu können, müssen wir für einen breiteren Markt und neue Kunden eine attraktive Alternative werden. Unser nächstes Ziel ist der Einsatz in mittelständischen Unternehmen. Darum liegt unser Fokus demnächst auf der Unterstützung größerer Teams, Anbindung für Azure Active Directory, besseren Recoveryoptionen und Flows und der Umsetzung von Unternehmensrichtlinien für Admins. Diese Funktionen werden in den kommenden Monaten nach und nach an die ersten mittelständischen Unternehmen ausgerollt.
Ein weiterer Teil des Geldes fließt in unser Marketing. Mit der Anzahl an Nutzern haben wir den Markteintritt geschafft und den Product Market Fit bewiesen. Jetzt müssen wir wachsen und die erfolgreichen Marketing-Tests ausweiten.
Zum Schluss noch ein Dank an all unsere treuen Nutzer. Ohne euch wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Euer Feedback hat heylogin zu dem gemacht, was es heute ist. Und in den nächsten Jahren wird es nur noch besser. Wir freuen uns auf diesen neuen Abschnitt unserer Reise.